Mehr Verkehrssicherheit am Strausberger Platz
Dort, wo die Karl-Marx-Allee und die Lichtenberger Straße am Strausberger Platz aufeinandertreffen, wurde unter der Projektleitung von infraSignal die komplette Kreuzung – bestehend aus vier Teilknoten – umfassend umgebaut und die Ampelanlage erneuert.
Damit Radfahrende sicherer und komfortabler durch den Kreis kommen, wurde teilweise der Radweg verlegt und größtenteils auf drei Meter verbreitert. Zudem wurden zusätzliche Abbiegespuren für den Radverkehr gebaut. Neue Markierungen über den Radweg sichern den Übergang für Zufußgehende. Neu gebaut wurde auch ein taktiles Blindenleitsystem, das sehbehinderten Menschen das Überqueren der Straßen erleichtert. Auch die neuen Mittelinseln mit Verkehrsampeln für den Kfz-Verkehr sollen die Verkehrssicherheit erhöhen.
Energiesparende Signale
Ende Juli wurde die erneuerte Ampelanlage in Betrieb genommen. Nicht nur das neue Steuergerät hat den Standort gewechselt. Auch 30 Ampelmaste mussten im Zuge des Umbaus der Kreuzung neu gestellt werden. Rund 60 Signalgeber leuchten seit der Inbetriebnahme mit modernster 1-Watt-LED-Technik, die besonders energiesparend ist: 36 für den Kfz-Verkehr, 14 für den Fußverkehr und acht für den Radverkehr.
„Signal kommt“ ohne Berührung
Eine Neuheit sind die sogenannten Radartaster, die am Strausberger Platz getestet werden: Zufußgehende können ohne Berührung ein Signal anfordern. Ein Radarsensor erkennt, ob sich etwas im Bereich vor dem Taster befindet. Ein Drücken ist nicht notwendig: Nähert man sich mit der Hand dem Sensor, wird ab ca. 10 Zentimeter Entfernung die Anforderung für die Grünphase ausgelöst. Für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung gibt es weiterhin einen Drücker an der Unterseite des Geräts, um das Blindensignal zu aktivieren.
Induktionsschleifen und Wärmebildkameras
Um den Verkehrsfluss künftig zu optimieren, sind neben den berührungslosen Anforderungstastern an dieser Kreuzung moderne Detektoren neu im Einsatz. 17 in die Straße eingebaute Induktionsschleifen erfassen in allen Richtungen das Kfz-Aufkommen. An allen vier Teilknoten wurden an Masten insgesamt neun Wärmebildkameras installiert, um sowohl den Kfz- also auch den Radverkehr im Blick zu behalten.
Die intelligenten Wärmebildkameras erkennen, ob sich Radfahrende oder Fahrzeuge in ihrem Blickfeld befinden. Durch maschinelles Lernen können sie darüber hinaus zum Beispiel die Größe von Pulks oder Staubildung erkennen. Im Vergleich zu Videokameras haben Wärmebildkameras den Vorteil, dass sie auch bei Dunkelheit und schlechter Witterung zuverlässig funktionieren. Mit Hilfe der Detektionstechnik kann das Steuergerät künftig gezielt auf ein hohes Verkehrsaufkommen reagieren und entsprechend die Ampelphasen für die entsprechenden Verkehrsteilnehmenden kürzer oder länger schalten. Aktuell läuft der technische Probebetrieb, bevor die sog. verkehrsabhängige Steuerung mit Einsatz von Induktionsschleifen, Radartastern und Wärmebildkameras in vollem Umfang in Betrieb geht.