Wie können blinde und sehbehinderte Menschen eine Ampelkreuzung sicher überqueren?
Rund 62 Prozent der Ampelanlagen in Berlin haben eine spezielle Einrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen: Eine Signal-Kombination aus Tönen und Vibration hilft ihnen, eine Kreuzung selbstständig und sicher zu überqueren. Jede Anlage, die in Berlin neu gebaut, umgebaut oder umfassend erneuert wird, erhält eine solche Ausstattung.
So funktioniert die Signal-Kombination: Das Tackern des sog. Orientierungstons hilft, den Ampelmast zu finden. Am Mast hängt in greifbarer Höhe ein Taster. Auf dessen Unterseite befindet sich ein Schalter mit einem ertastbarem Pfeil. Der Pfeil zeigt zum einen die Laufrichtung an. Zum anderen informiert er durch spezielle Symbole ggf. über besondere Merkmale der Kreuzung, wie zum Beispiel eine Verkehrsinsel. Drückt die wartende Person auf den Schalter auf der Unterseite, heißt das für die Anlage: Hier benötigt jemand ein akustisches und taktiles Signal. Bei der nächsten Grünphase vibriert der Taster und das sog. Freigabesignal – das charakteristische Piepen – ertönt. Dieses Zwei-Sinne-Prinzip von taktilem und akustischem Signal ist insbesondere bei Verkehrslärm wichtig: Es beugt Missverständnissen vor, wenn das akustische Signal einer benachbarten Furt gleichzeitig zu hören ist.
Das Steuergerät einer Ampelanlage überprüft fortlaufend, ob alle Signale störungsfrei laufen. Eine Signalsicherung verhindert, dass feindliche, also sich kreuzende, Verkehrsströme durch einen Defekt gleichzeitig „grün bekommen“ können.
Wer einen defekten Taster oder Lautsprecher entdeckt, sollte umgehend online den Störungsmelder auf infrasignal. de nutzen, damit ein Reparaturteam schnellstmöglich vor Ort sein kann. Prinzipiell testet ein Wartungsteam alle sechs Monate, ob eine Ampelanlage und ihre Signale funktionieren.